Reformationsgedenken 2017

„Vom Konflikt zur Gemeinschaft“

Schon lange wurde darüber spekuliert, wie sich der Papst selber zum Thema „Reformationsgedenken“ positioniert, jetzt ist es raus: Papst Franziskus reist zum lutherisch-katholischen Reformationsgedenken am 31. Oktober dieses Jahr nach Schweden. Zum Auftakt des 500. Reformationsjubiläums veranstaltet der Lutherische Weltbund und der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen in Lund eine Gedenkfeier. Mit dem Papst werden die Präsidenten des Weltbundes, Bischof Munib Younan, Generalsekretär Martin Junge sowie katholische und lutherische Bischöfe aus Schweden dieses ökumenische Gedenken leiten… Lutherische Kirchen des Weltbundes begrüßten diese Entwicklung mit dem Hinweis: „Dies ist nun ein weiterer Schritt auf unserem Weg vom Konflikt zur Gemeinschaft.“

Der vatikanische „Ökumene-Minister“ Kardinal Kurt Koch meinte, „diese gemeinsame Feier wurde möglich durch die gemeinsame Orientierung auf die Zentralität der Gottesfrage und die gemeinsame Christozentrik“. Mit anderen Worten: Dieses Gedenken ist keine pragmatische oder gar nur diplomatische Geste, sondern macht in einem tieferen Sinn den „Glauben an den gekreuzigten und auferstandenen Christus“ deutlich.

Am Montag, den 25.01. hatte Papst Franziskus sich in ganz grundsätzlicher Weise in St. Paul vor den Mauern geäußert: "Wir können das, was passiert ist, nicht ausradieren, aber wir wollen nicht zulassen, dass die Last
der vergangenen Schuld weiter dazu beiträgt, unsere Beziehung untereinander zu vergiften", sagte der Papst bei diesem ökumenischen Abendgebet. Er bat zugleich um Vergebung für die "Sünde der Kirchenspaltungen". Sie seien "eine offene Wunde am Körper Christi". Wörtlich erklärte Franziskus: "Als Bischof von Rom und als Hirte der Katholischen Kirche bitte ich um Barmherzigkeit und Vergebung für das nicht evangeliumsgemäße Verhalten von Katholiken gegenüber anderen Christen".

Wir sind also – was die Ökumene betrifft – auf einem guten Weg auch in unseren Gemeinden!