KV-Wahl 2024

 

Wort zum Leben

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Im Februar diesen Jahres war ich zur Einweihung der Kindertagesstätte Kunterbunt in Altötting eingeladen. Diese KiTa ist wirklich sehr schön geworden, hell, freundlich, mit tollen Angeboten für die Kinder. Daher passt der Name Kunterbunt perfekt. Schließlich wohnt Pippi Langstrumpf ja auch in der Villa Kunterbunt, wenn auch nicht in Altötting. Der Besuch in der KiTa Kunterbunt war für mich Anlass, mal wieder meine Kinderbücher von Astrid Lindgren hervorzuholen. Viele von uns haben die Geschichten von Pippi Langstrumpf selbst als Kind gelesen, lesen sie nun den eigenen Kindern oder den Enkelkindern vor. Kindheitserinnerungen werden wach.

Die Begeisterung für Pippi Langstrumpf ist ungebrochen groß und vereint Alt und Jung. Pippi ist einfach eine Sympathieträgerin.

Pippi ist ein selbstbewusstes Mädchen, das mit eigenem Pferd und Äffchen in der Villa Kunterbunt lebt. Sie ist das stärkste Mädchen der Welt und kann ihr Pferd mitsamt ihren Freunden Tommy und Annika hochheben. Pippi Langstrumpf lebt ein unangepasstes Leben, sie eckt oft bei den Erwachsenen an. Sie lädt dazu ein, eigene Lebensmuster, beengende Routinen zu überdenken – sie bringt frischen Wind ins Leben und atmet die Luft der Freiheit. Und dennoch oder vielleicht gerade deshalb ist Pippi auch ein verantwortungsvoller Mensch, der das Herz auf dem rechten Fleck hat und sich für andere einsetzt. Wo Pippi Unrecht sieht, da muss sie einfach handeln; sie steht gegen Menschen auf, die andere klein und wertlos machen wollen.

Pippi Langstrumpf ist für mich ein Vorbild, wie man als Christin oder als Christ leben sollte: in Freiheit, aber auch in Verantwortung vor Gott und dem Mitmenschen.

Genau diesen Gedanken finden wir im Brief an die Galater wieder:

Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen! Gal 5,1

Paulus wollte nicht, dass die Menschen von der Freiheit ablassen, die Jesus gepredigt und gelebt hat. Ein Leben in Freiheit und in Verantwortung für sich selbst und seinen Mitmenschen führen, das ist Jesu Botschaft.

Wir fühlen uns im Alltag oft nicht frei, sind eingebunden in Zwänge und Anforderungen im Beruf und in der Familie. Dieses Du musst aber sagen wir oft zu uns selbst, aber auch andere Menschen nehmen uns in die Pflicht. Die eigene Freiheit ist da meist nur ein Wunsch oder eine Sehnsucht – weit entfernt von der eigenen Lebenswirklichkeit.

Weil wir alles nur von uns selbst erwarten, sind wir schnell enttäuscht oder frustriert, wenn wir immer wieder an unsere eigenen Grenzen stoßen. Der Glaube und das Vertrauen, dass wir im Letzten alles in Gottes Hand legen können, dass wir geborgen sind in seiner Hand, kann uns das Gefühl der Freiheit zurückgeben. Wenn ich diese Freiheit spüren kann, dann befreit sie mich auch vom Urteil anderer und lässt mich in Freiheit und in Verantwortung vor Gott und meinem Nächsten das tun, was in meinem Herzen ist. Und damit sind wir wieder bei Pippi Langstrumpf.

Der Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung liegt tief in uns allen. Gerade deshalb sind viele Menschen von Pippi Langstrumpf so fasziniert. Pippi Langstrumpf lebt keine Freiheit auf Kosten anderer Menschen. Sie ist ein offener Mensch, lebt ein Leben in Gemeinschaft mit Mensch und Tier und steht für das ein, was ihr wichtig ist. Pippi Langstrumpf buchstabiert christliche Nachfolge und  zeigt, wie auch wir ein gelingendes Leben führen können.

Ich finde, eine KiTa Kunterbunt zu nennen, ist genial. Wir dürfen und sollen Kindern vorleben, was es heißt, in christlicher Freiheit zu leben. Kinder tragen noch diesen unbändigen Freiheitsdrang in sich. Kinder sind stark wie Pippi Langstrumpf und haben einen Sinn für Gerechtigkeit – unterstützen wir sie dabei, sich dieses Kunterbunt im Leben zu erhalten.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie Freiheit in Ihrem Leben entdecken und bewahren können. Ich wünsche uns allen, dass ein bisschen Pippi Langstrumpf in uns steckt. In Freiheit und Verantwortung vor Gott und unserem Nächsten.

Bleiben Sie stark und behütet!

Ihr Pfarrer Thilo Neuhaus

 

 

 

 

Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Altötting sucht zum 1. Mai 2024 oder auch später einen

Mesner (m/w/d)

Der Mesnerdienst ist eine abwechslungsreiche und wichtige Aufgabe in unserer Gemeinde. Zusammen mit unseren PfarrerInnen, PrädikantInnen, OrganistInnen und LektorInnen sind Sie Teil des Teams, das die Gottesdienste gestaltet.

Ihre Aufgaben sind:

  • die Kirche vor den Gottesdiensten herzurichten (u.a. für Blumenschmuck sorgen, Lieder anstecken, Kerzen anzünden)
  • während des Gottesdienstes die Glocken zu läuten,
  • Kollekte und Klingelbeutel einzusammeln,
  • Vorbereitung und Mithilfe beim Abendmahl,
  • Unterstützung bei Taufen, Trauungen und Beerdigungen

 

Die Beschäftigung erfolgt in einem Umfang von 3 Wochenstunden. Eine Ausweitung der Aufgaben sowie eine damit verbundene Erhöhung der Wochenstunden ist möglich.

Es erwarten Sie eine freundliche Arbeitsatmosphäre, eine angemessene Bezahlung und eine sehr sympathische Kirchengemeinde.

Ihre Bewerbung oder auch gerne Rückfragen richten Sie bitte bis 22.04.2024 an:

 

Pfarrer Thilo Neuhaus, Eichendorffstr. 2, 84503 Altötting

Tel.: 08671-978318 oder per Mail: thilo.neuhaus@elkb.de

 

Wir freuen uns auf Sie!

 

 

 

 

 

 

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weiter Infos hier

Es ist ein Widerspruch, der gar nicht größer sein kann: In einer Kirche, die sich Nächstenliebe und Hilfe für Schwache auf die Fahnen schreibt, wurde vielen Menschen sexualisierte Gewalt angetan von Kirchenmitarbeitenden. Dabei können wir uns nicht im Windschatten der katholischen Kirche ausruhen. Auch in der ELKB wurden seit 1950 bislang 166 Fälle gemeldet, diese Zahl umfasst gemeldete Übergriffe und strafrechtlich relevante Taten. Das beschäftigt und beschämt uns.

Was passiert nun? Die Landessynode hat Ende 2020 ein Präventionsgesetz  erabschiedet; eine Selbstverpflichtung, alle Arbeitsbereiche in Kirche und Diakonie auf Risiken zu überprüfen und Vorkehrungen zu treffen, damit sexualisierte Gewalt erst gar nicht passiert – oder, wenn doch, rasch und konsequent gehandelt wird.

Ein Präventionsteam führt Schulungen in allen Bereichen der Landeskirche durch, sensibilisiert so für das Thema und hilft bei der Erarbeitung von Schutzkonzepten. Auch unsere Kirchengemeinde wird ein solches Schutzkonzept erarbeiten – nicht, um es in einer Schublade abzulegen, sondern um das Thema wach und präsent zu halten.

Eine EKD-weite wissenschaftliche Studie des Forschungsverbunds ForuM hat auch Einsicht in die Akten der bayerischen Landeskirche. Sie soll herausfinden, welche Strukturen in der Kirche sexualisierte Gewalt begünstigen.

Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm bittet Betroffene, sich zu melden (bei der Ansprechstelle für sexualisierte Gewalt - sie ist erreichbar unter Telefon unter 089 5595-335 oder per Email: AnsprechstelleSG@elkb.de). Betroffene werden dort beraten und unterstützt – etwa durch Therapiestunden oder einen unabhängigen Anwalt. Betroffene, deren Fall strafrechtlich verjährt ist, können durch die Unabhängige Kommission finanzielle Anerkennungsleistungen erhalten. Diese mit Fachleuten besetzte Kommission vergibt Leistungen bis zu 50.000 Euro.